speakerNEU!iShredder iOS Enterprise ist jetzt für Geschäftskunden verfügbar.Mehr erfahren

Die Zukunft der Verschlüsselung: AES-256 und CRYSTALS-Kyber im Zeitalter der Quantencomputer

Die Zukunft der Verschlüsselung: AES-256 und CRYSTALS-Kyber im Zeitalter der Quantencomputer
April 12, 2024

Die Entwicklung von Quantencomputern stellt eine revolutionäre Veränderung in der Rechenleistung dar, die das Potenzial hat, die Fundamente der aktuellen Verschlüsselungsstandards zu erschüttern. In diesem Kontext rücken zwei Verschlüsselungsalgorithmen, AES-256 und CRYSTALS-Kyber, als Antworten auf die Herausforderungen der Post-Quanten-Ära ins Rampenlicht.


AES-256: Der Standard der symmetrischen Verschlüsselung
AES-256, der Advanced Encryption Standard mit einem Schlüssel von 256 Bit, ist seit Langem der Goldstandard für die symmetrische Verschlüsselung und bietet ein hohes Maß an Sicherheit für eine Vielzahl digitaler Anwendungen. Von der sicheren Übertragung sensibler Regierungsdokumente bis hin zum Schutz privater Kommunikation in sozialen Netzwerken bildet AES-256 das Rückgrat der modernen Datenverschlüsselung. Seine Stärke liegt in der Simplizität seiner Implementierung sowie in der Komplexität, die es Angreifern entgegensetzt, die versuchen, den Verschlüsselungscode durch Brute-Force-Angriffe zu knacken.

Erweiterte Funktionsweise von AES-256
Die Advanced Encryption Standard (AES)-Verschlüsselung ist ein weitverbreitetes Kryptographiesystem, das für seine Sicherheit und Effizienz bekannt ist. AES operiert mit Datenblöcken von 128 Bit und nutzt Schlüssel der Längen 128, 192 oder 256 Bit für den Verschlüsselungsprozess. AES-256, das mit dem längsten Schlüssel arbeitet, bietet das höchste Sicherheitsniveau unter den Standard-AES-Formaten. Die Wahl eines längeren Schlüssels erhöht die Komplexität für potenzielle Angreifer exponentiell und macht das Knacken der Verschlüsselung praktisch unmöglich mit derzeitigen und absehbaren technologischen Mitteln.
Der Verschlüsselungsprozess von AES-256 umfasst mehrere Durchläufe oder "Runden" von Datenmanipulationen, die eine Kombination aus Substitutions-, Permutations- und Mix-Operationen beinhalten. Diese Prozesse transformieren Klartext in verschlüsselten Text durch eine hochstrukturierte Reihe von Schritten, die jeweils zur Sicherheit des Gesamtprozesses beitragen. Jede Runde verwendet dabei einen Teil des Schlüssels, und der gesamte Prozess sorgt für eine starke Vermischung der Daten, was eine Entschlüsselung ohne den exakten Schlüssel extrem schwierig macht.


Extended AES mit 512 Bit von Protectstar
Neben den standardisierten Schlüssellängen von AES hat Protectstar eine erweiterte Version des AES, den Extended AES (https://www.protectstar.com/en/extended-aes) mit einer Schlüssellänge von 512 Bit, entwickelt. Diese Innovation zielt darauf ab, die Sicherheit durch Verlängerung des Schlüssels weiter zu erhöhen, was in Theorie die Widerstandsfähigkeit gegen Brute-Force-Angriffe noch weiter steigert. Es ist wichtig zu beachten, dass solche Erweiterungen über die standardisierten Spezifikationen von AES hinausgehen und spezifische Implementierungen erfordern, die sorgfältig geprüft und bewertet werden sollten, um deren Sicherheit in verschiedenen Anwendungskontexten zu gewährleisten.

Die Einführung eines 512-Bit-Schlüssels in der Extended AES-Version folgt der Logik, dass eine Verdoppelung der Schlüssellänge eine quadratische Erhöhung der möglichen Schlüsselkombinationen bedeutet, wodurch die theoretische Sicherheit signifikant erhöht wird. Dies könnte insbesondere in einer Zukunft von Bedeutung sein, in der die Rechenleistung weiterhin exponentiell wächst und die Entwicklung von Quantencomputern potenziell bestehende Verschlüsselungsmechanismen bedroht.

Während der Standard-AES bereits eine robuste Sicherheitslösung bietet, unterstreicht die Entwicklung von Extended AES die kontinuierliche Suche nach noch stärkeren Verschlüsselungsmethoden, um den Schutz sensibler Daten vor zukünftigen Bedrohungen zu gewährleisten. Allerdings ist bei der Bewertung solcher erweiterten Systeme Vorsicht geboten, da die Kompatibilität mit bestehenden Standards und die praktische Implementierungssicherheit kritische Faktoren sind, die berücksichtigt werden müssen.  
Einfach erklärt: Der Unterschied zwischen herkömmlichen Computern und Quantencomputern
Stell dir vor, du hast einen riesigen Berg aus Legosteinen und deine Aufgabe ist es, herauszufinden, ob es eine bestimmte Kombination von Steinen gibt, die zusammen ein ganz spezielles Haus bauen können. Wenn du einen herkömmlichen Computer benutzt, würde er jeden einzelnen Stein nehmen und prüfen, ob er passt, einen nach dem anderen, bis er die richtige Kombination findet. Das kann ziemlich lange dauern, besonders wenn es wirklich viele Steine gibt.

Ein Quantencomputer hingegen wäre so, als hätte man eine magische Fähigkeit, mit der man viele Steine gleichzeitig anheben und prüfen könnte, um viel schneller herauszufinden, ob sie zusammen das gesuchte Haus bauen können. Das liegt daran, dass Quantencomputer eine besondere Art von Mathematik verwenden, die es ihnen erlaubt, viele Möglichkeiten auf einmal zu erkunden, anstatt Schritt für Schritt vorzugehen.
Herkömmliche Computer funktionieren mit etwas, das wir "Bits" nennen. Du kannst dir ein Bit wie eine kleine Schachtel vorstellen, die entweder leer oder voll ist – sie kann entweder eine 0 oder eine 1 halten. Alle Informationen in deinem Computer, von den Spielen, die du spielst, bis zu den Hausaufgaben, die du schreibst, werden mit diesen 0en und 1en dargestellt.

Quantencomputer verwenden etwas, das wir "Qubits" nennen. Stell dir ein Qubit wie eine magische Kugel vor, die nicht nur leer oder voll sein kann, sondern auch irgendwo dazwischen – es kann gleichzeitig ein bisschen 0 und ein bisschen 1 sein. Das klingt verrückt, oder? Aber genau das macht Quantencomputer so leistungsstark. Sie können Informationen auf eine Weise verarbeiten, die herkömmliche Computer nicht können, indem sie viele Aufgaben gleichzeitig erledigen.


Was bedeutet das für die Verschlüsselung?
Wenn wir darüber nachdenken, wie wir Nachrichten sicher verschlüsseln, bedeutet das, dass ein Quantencomputer in der Lage wäre, sehr komplexe Rätsel, die wir zur Sicherung unserer Geheimnisse verwenden, viel schneller zu lösen als ein herkömmlicher Computer. Das ist so, als würde man bei einer Schatzsuche plötzlich eine Karte haben, die alle Orte gleichzeitig zeigt, an denen der Schatz sein könnte, anstatt jeden Ort einzeln untersuchen zu müssen.


Die Herausforderung durch Quantencomputer
Quantencomputer nutzen die Prinzipien der Quantenmechanik, um Informationen zu verarbeiten, was ihnen theoretisch die Fähigkeit verleiht, bestimmte Probleme wesentlich schneller zu lösen als klassische Computer. Dies beinhaltet die Fähigkeit, die kryptografischen Algorithmen zu knacken, auf denen viele der heutigen Verschlüsselungsstandards basieren. Insbesondere asymmetrische Kryptosysteme, wie RSA und ECC, sind anfällig für Quantenalgorithmen wie Shor's Algorithmus, der diese Systeme in polynomialer Zeit brechen könnte.


AES-256 in der Quantenära
Obwohl AES-256 im Vergleich zu asymmetrischen Verfahren als resistenter gegenüber Quantenangriffen gilt, könnte Grover's Algorithmus, ein Quantenalgorithmus, die Zeit, die zum Knacken bzw. Brechen von AES-256 benötigt wird, signifikant reduzieren.
Dies bedeutet, dass AES-256, obwohl potenziell anfällig, immer noch ein hohes Maß an Sicherheit gegenüber Quantenangriffen bietet, insbesondere wenn man bedenkt, dass die praktische Umsetzung von Grover's Algorithmus auf einem skalierbaren Quantencomputer noch weit entfernt scheint.


CRYSTALS-Kyber: Die Antwort auf die Quantenbedrohung

CRYSTALS-Kyber repräsentiert die nächste Generation der Verschlüsselungstechnologie, speziell entwickelt, um den Herausforderungen zu begegnen, die durch die Entwicklung von Quantencomputern entstehen. Als einer der führenden Kandidaten im NIST-Prozess zur Standardisierung post-quantensicherer kryptografischer Algorithmen bietet Kyber eine vielversprechende Lösung für die Sicherheit digitaler Kommunikation in der nahen Zukunft.


Wie CRYSTALS-Kyber funktioniert
CRYSTALS-Kyber basiert auf dem Prinzip der Lernparität mit Rauschen, einem Ansatz, der sich als widerstandsfähig gegenüber Angriffen durch Quantencomputer erwiesen hat. Im Gegensatz zu traditionellen asymmetrischen Verschlüsselungsmethoden, die auf der Faktorisierung großer Zahlen oder der Berechnung diskreter Logarithmen basieren, stützt sich Kyber auf mathematische Probleme, die auch für Quantencomputer schwer zu lösen sind.


Die Wahl zwischen AES-256 und CRYSTALS-Kyber
Die Entscheidung, ob AES-256 oder CRYSTALS-Kyber für die Verschlüsselung verwendet werden sollte, hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Sicherheitsanforderungen der Anwendung, der erwarteten Lebensdauer der zu schützenden Informationen und der verfügbaren Infrastruktur zur Implementierung dieser Technologien. Während AES-256 derzeit ein hohes Maß an Sicherheit bietet und weit verbreitet implementiert ist, stellt CRYSTALS-Kyber eine zukunftssichere Option dar, die speziell entwickelt wurde, um den Herausforderungen durch Quantencomputer zu begegnen. 
Das “Rauschen” in kryptografischen Kontexten, insbesondere beim Ansatz der "Lernparität mit Rauschen" (LPN - Learning Parity with Noise), bezieht sich auf eine absichtliche Einführung von Fehlern oder Unregelmäßigkeiten in die Daten, um die Sicherheit eines Verschlüsselungssystems zu erhöhen. In der Kryptographie wird dieses Konzept genutzt, um die Aufgabe, einen geheimen Schlüssel aus übermittelten Nachrichten zu erlernen, erheblich zu erschweren.

Grundkonzept der Lernparität mit Rauschen (LPN)
Um das Prinzip besser zu verstehen, stellen Sie sich vor, Sie haben eine Reihe von linearen Gleichungen, die Sie lösen möchten, um an bestimmte Informationen zu gelangen. Normalerweise wäre dies eine direkte mathematische Aufgabe. Wenn jedoch "Rauschen" hinzugefügt wird, bedeutet dies, dass einige der Gleichungen absichtlich falsche oder irreführende Informationen enthalten. Das Ziel ist es, dennoch die korrekte Lösung zu finden, trotz der Tatsache, dass einige Daten manipuliert wurden. Diese Manipulation der Daten erschwert es erheblich, die Lösung zu finden, insbesondere für jemanden, der nicht über den richtigen "Schlüssel" oder Algorithmus verfügt, um das Rauschen zu interpretieren oder zu ignorieren.


Wie funktioniert das in der Kryptographie?
In der Kryptographie wird eine ähnliche Methodik angewendet. Ein einfaches Beispiel für LPN könnte die Übertragung von binären Daten (1en und 0en) beinhalten, wobei absichtlich in einem bestimmten Prozentsatz der Daten Fehler eingeführt werden. Ein legitimer Empfänger, der den korrekten Algorithmus und den geheimen Schlüssel kennt, könnte diese Fehler korrigieren und die ursprüngliche Nachricht entschlüsseln. Ein Angreifer hingegen, der versucht, die Nachricht ohne Kenntnis des Schlüssels zu entschlüsseln, stünde vor der enormen Herausforderung, die absichtlich eingeführten Fehler von den tatsächlichen Daten zu unterscheiden.


Rauschen als Sicherheitsmerkmal
Das "Rauschen" dient somit als eine Art Schutzschicht, die die Sicherheit des Verschlüsselungsprozesses erhöht, indem sie die Komplexität für unbefugte Entschlüsselungsversuche steigert. Dies macht Algorithmen, die auf dem LPN-Problem basieren, besonders attraktiv für die Entwicklung von Post-Quanten-Verschlüsselungsmethoden wie CRYSTALS-Kyber. Der Schlüssel zur Sicherheit liegt darin, dass, während es für den berechtigten Nutzer mit dem richtigen Schlüssel machbar ist, das Rauschen zu "bereinigen" und die ursprüngliche Nachricht zu enthüllen, es für einen Angreifer ohne diesen Schlüssel praktisch unmöglich ist, dies zu tun, insbesondere in Anbetracht der potenziellen Fähigkeiten eines Quantencomputers.

Das "Rauschen" in der Kryptographie ist also nicht etwa eine Störung oder ein unerwünschtes Element, sondern eine bewusst eingeführte Komponente, die dazu dient, die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit eines Verschlüsselungssystems zu erhöhen. Es ist ein ausgeklügeltes Mittel, um die Privatsphäre und Integrität von Daten in einer zunehmend digitalisierten und potenziell von Quantencomputern bedrohten Welt zu gewährleisten.


Fazit
Die Welt der Kryptographie steht an der Schwelle zu einer neuen Ära, geprägt von der rasanten Entwicklung der Quantencomputertechnologie. AES-256 bleibt ein robuster Standard für die symmetrische Verschlüsselung, doch die Emergenz von Quantencomputern erfordert neue Ansätze zur Datensicherheit. CRYSTALS-Kyber, als Teil einer neuen Welle post-quantensicherer Algorithmen, bietet eine vielversprechende Perspektive für die Sicherung digitaler Informationen gegen die Quantenbedrohung. Während die Kryptografie-Gemeinschaft weiterhin an der Entwicklung und Evaluierung dieser Technologien arbeitet, bleibt es entscheidend, dass Organisationen und Einzelpersonen die Bedeutung der Verschlüsselung und die Notwendigkeit, mit den neuesten Sicherheitsstandards Schritt zu halten, erkennen und umsetzen. In der sich ständig wandelnden Landschaft der digitalen Sicherheit ist es von größter Bedeutung, proaktiv zu bleiben und sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Was this article helpful? Yes No
7 out of 7 people found this article helpful
Cancel Submit