False Positives: Warum passieren sie und wie können wir sie umgehen?
Antivirus-Software spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz Ihres Computers und Telefons vor schädlichen Programmen (Malware). Aber haben Sie sich jemals gefragt, wie sie diese Bedrohungen eigentlich erkennt? Lassen Sie uns einen Blick in das Innenleben von Antivirus-Software werfen und untersuchen, wie sie Dateien scannt und als Malware kennzeichnet.
Es gibt zwei Haupttechniken: Signaturen und Heuristiken
Antivirus-Software verwendet hauptsächlich zwei Methoden, um Malware zu erkennen:
Signaturbasierte Erkennung: Stellen Sie sich Signaturen wie digitale Fingerabdrücke bekannter Malware vor. Antivirenhersteller pflegen riesige Datenbanken mit diesen Signaturen, die regelmäßig mit Informationen über neue Bedrohungen aktualisiert werden. Während eines Scans vergleicht die Antivirus-Software den Code jeder Datei auf Ihrem System mit den Signaturen in ihrer Datenbank. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, markiert das Programm die Datei als Malware, da sie den gleichen schädlichen Code wie eine bekannte Bedrohung aufweist.
Heuristikbasierte Erkennung: Dieser Ansatz geht über die einfache Signaturprüfung hinaus. Die heuristische Analyse untersucht das Verhalten und die Eigenschaften einer Datei, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Zum Beispiel könnte die Software nach Code suchen, der versucht, kritische Systemdateien zu verändern oder nicht autorisierte Netzwerkverbindungen herzustellen. Heuristiken können neue und bisher unbekannte Malware erkennen, die noch nicht in die Signaturdatenbank aufgenommen wurde.
Vorteile und Einschränkungen:
Die signaturbasierte Erkennung ist sehr zuverlässig bei der Identifizierung bekannter Bedrohungen. Sie kann jedoch völlig neue Malware-Varianten, die noch nicht identifiziert wurden, nicht abfangen. Heuristiken hingegen können proaktiver sein, bergen aber auch das Risiko von Falschmeldungen. Dies geschieht, wenn ein legitimes Programm ein ähnliches Verhalten wie Malware zeigt und dadurch einen Alarm auslöst.
Warum Falschmeldungen passieren (und was man dagegen tun kann)
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Falschmeldungen beitragen können:
- Übermäßig aggressive Heuristiken: Antivirensoftware mit zu empfindlichen heuristischen Regeln kann harmlose Programme kennzeichnen.
- Veraltete Antivirus-Definitionen: Veraltete Definitionen können dazu führen, dass die Software neue Malware-Varianten übersieht und gleichzeitig gutartige Programme fälschlicherweise als Bedrohungen identifiziert.
Hier erfahren Sie, was Sie tun können, wenn Ihr Antivirus ein Programm kennzeichnet:
- Überprüfen Sie den Ruf: Recherchieren Sie das Programm online über vertrauenswürdige Quellen. Suchen Sie nach Bewertungen von seriösen Websites und Benutzerforen.
- Überprüfen Sie die Quelle: Stellen Sie sicher, dass Sie das Programm von der offiziellen Website des Entwicklers oder einem vertrauenswürdigen App Store heruntergeladen haben.
- Scannen Sie mit einem anderen Antivirus: Manchmal kann eine zweite Meinung von einem anderen Antivirus-Programm mit einer anderen Signaturdatenbank hilfreich sein.
- Programm auf die Whitelist setzen (mit Vorsicht): Wenn Sie von der Legitimität des Programms überzeugt sind, können Sie es zur Whitelist Ihrer Antivirus-Software hinzufügen. Tun Sie dies jedoch nur, wenn Sie sich der Sicherheit des Programms absolut sicher sind.
- Wenden Sie sich an den Entwickler: Wenn Sie sich nicht sicher sind, wenden Sie sich an den Entwickler des Programms, um Klärung zu bitten. Möglicherweise kann er Ihnen erklären, warum das Programm den Antivirus-Alarm ausgelöst hat und ob es eine Lösung gibt.
Das Whitelisting eines Programms umgeht Ihren Virenschutz für diese bestimmte Datei. Tun Sie dies also nur als letzten Ausweg nach gründlicher Recherche und auf eigenes Risiko.
Haben Sie weitere Fragen zur Malware-Erkennung durch Programme? Stellen Sie sie gerne auf unseren Social-Media-Kanälen @protectstar auf X oder @protectstar-inc auf Reddit!